CDU beantragt Einrichtung von Fahrradstraßen im Bezirk Walsum

Derzeit noch ein Abenteuer für Radfahrer – Die Nebenfahrbahn Friedrich-Ebert-Straße Höhe Canarisstraße Richtung Aldenrade

Die CDU Walsum hat sich in den Sommerferien gezielt mit dem Thema Radverkehrssituation in Walsum beschäftigt. Bei einer gemeinsamen Radtour Anfang Juli mit Vertretern der Bezirksfraktion wurde nicht nur der Zustand der Radwege in Augenschein genommen, sondern das Thema Zukunft der Radinfrastruktur in Walsum neu aufgerollt.

„In Zeiten wo überall über CO2-freundliche Verkehrsmittel und deren Förderung diskutiert wird, haben wir uns als CDU gefragt: Sind wir in Walsum überhaupt fit für einen Umstieg aufs Rad oder gar auf einen E-Scooter?“, so der Fraktionsvorsitzende Sebastian Geßmann.
Das ernüchternde Ergebnis: „Gleichwohl in den letzten Jahren viel in Sachen Radverkehrswege und -sicherheit getan wurde – z.B. die Verlagerung von Fahrradstreifen auf die Fahrbahnen – , gibt es noch viel zu wenig attraktive Fahrradstrecken in Walsum. Gerade die Fahrradwege an den Hauptverkehrsstraßen oder auf den Schulwegen befinden sich vielfach in keinem guten Zustand.


„Wenn wir wollen, dass mehr Menschen kurze Strecken lieber mit dem Rad als mit dem Auto fahren, dann müssen diese Strecken nicht nur gut in Schuss, sondern auch zentral vernetzt und sicher zu befahren sein“, so Geßmann.


Als erstes Ergebnis ihrer Fahrradtour und den anschließenden Diskussionen hat die Walsumer CDU-Fraktion die Vorschläge ihrer Mitglieder aufgegriffen und gleich zwei Anträge für die kommende Sitzung der Bezirksvertretung gestellt. In dem einen Antrag wird die Einführung von für den Kraftfahrzeugverkehr freigegebenen Fahrradstraßen auf gleich mehreren Strecken gefordert.


Der Vorteil an für den Kraftfahrzeugverkehr freigegebenen Fahrradstraßen ist, dass sich bei der Einführung an den bestehenden Verkehrsregeln zunächst nur wenig ändert. Die Straßenverkehrsordnung räumt allerdings auf diesen Straßen dem Fahrrad den absoluten Vorrang vor allen anderen Verkehrsteilnehmern ein. Für den Verkehr auf Fahrradstraßen gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Der Radverkehr darf dabei weder gefährdet noch behindert werden. Wenn nötig, muss der Kraftfahrzeugverkehr die Geschwindigkeit weiter verringern. Das Nebeneinanderfahren mit Fahrrädern ist erlaubt, aber auch das Überholen unter Wahrung des Sicherheitsabstandes von 1,5m bleibt Autofahrern gestattet.


In der benachbarten Ruhrgebietsmetropole Essen gibt es aktuell mehr als 35 solcher Fahrradstraßen. Tendenz steigend, da die Erfahrungen zeigen, dass mit einer solchen Einrichtung nicht nur Akzeptanz, sondern auch die Sicherheit im Fahrradverkehr steigt.


Die CDU Walsum schlägt in ihrem Antrag daher folgende Straßen für eine Umwidmung vor:

  • Die beiden Nebenfahrbahnen der Friedrich-Ebert-Straße (von Canarisstraße bis Goethestraße sowie von Im kleinen Feld bis Grabenstraße).
  • Die Straßen rund um das Schulzentrum Driesenbusch (Grabenstraße von Friedrich-Ebert-Str. bis Waldstraße, Beckersloh ab Grabenstraße bis zum Ende an der Sporthalle Driesenbusch, Waldstraße ab Grabenstraße bis zur Stadthalle Walsum)
  • Die Kaiserstraße von der Heerstraße bis zur Königstraße

„Oberste Priorität haben aus unserer Sicht die Nebenfahrbahnen der Friedrich-Ebert-Straße“, so Geßmann.

In der Antragsbegründung heißt es hierzu:
„Die Friedrich-Ebert-Straße ist die zentrale Hauptverkehrsachse in Walsum. Die einzige Möglichkeit für Fahrradfahrer entlang dieser Straße zu fahren sind die benannten Nebenfahrbahnen der Friedrich-Ebert-Straße. Die Nebenfahrbahnen verfügen bisweilen über separat angelegte Fahrradwege, jedoch nicht für die gesamte Strecke. Insbesondere auf der Nebenfahrbahn von Canarisstraße bis Goethestraße sind Fahrradwege nicht lückenlos vorhanden und die für den Fahrradverkehr freigegebene Fahrbahn ist in weiten Teilen in einem sehr schlechten Zustand, so dass das Befahren mit dem Fahrrad sehr gefährlich ist.

Eine bauliche Ertüchtigung ist unabhängig von der Frage Einrichtung einer Fahrradstraße zwingend notwendig.

Mit der Einrichtung einer für den Kraftverkehr freigegebenen Fahrradstraße werden die Nebenfahrbahnen zur zentralen Fahrbahn für den Radverkehr aufgewertet. Die Hauptfahrbahn bleibt wie heute dem Kraftverkehr und dem öffentlichen Nahverkehr vorbehalten. Damit wir die zentrale Funktion der Friedrich-Ebert-Straße als DIE Verkehrsachse von Walsum weiter gestärkt. Der Anliegerautoverkehr wird durch die Einrichtung einer Fahrradstraße nicht gestört. Es gelten weiterhin die bestehenden Vorschriften über die Fahrbahnbenutzung und über die Vorfahrt.

Wenn der Radverkehr auf die Fahrbahn verlegt wird, können die bisherigen Radwege in eine Parkfläche für Kraftfahrzeuge umgewandelt werden. Die bisherige Abstellmöglichkeiten auf der Fahrbahn sollen im Gegenzug dafür entfallen.“

„Wir hoffen mit unserem Antrag einen ersten großen Schritt für eine maßgebliche Verbesserung der Radinfrastruktur in Walsum zu geben“, so der Fraktionsvorsitzende Sebastian Geßmann.


Der Antrag zu den Fahrradstraßen bleibt aber nicht der einzige Antrag zum Thema Radverkehrssicherheit. In einem weiteren Antrag fordert die CDU die Verwaltung auf die Radverkehrssituation auf der Sonnenstraße gezielt in Augenschein zu nehmen und Lösungsvorschläge zur Verbesserung der Verkehrssicherheit zu erarbeiten. „Gerade weil über die Sonnenstraße auch die Grundschule Sternstraße erreicht werden kann, spielt hier das Thema Schulwegsicherheit eine wichtige Rolle“, so Geßmann.

CDU Walsum enttäuscht über die Schließung der Sparkasse Franz-Lenze Platz


Die CDU Walsum ist überrascht und enttäuscht, dass die Sparkassenzweigstelle am Franz-Lenze Platz geschlossen wird. „Wir haben dies auch erst aus der Zeitung erfahren“, so der Walsumer CDU- Vorsitzende und Ratsherr Elmar Klein. „Nach der Schließung der Zweigstelle Fahrn und den anschließenden Gesprächen waren wir der Überzeugung, dass die Zweigstelle Franz-Lenze Platz noch lange bestehen bleibt“, so Klein weiter.


Wie wichtig die Sparkassenfiliale als Standortfaktor und Frequenzbringer ist, hat das gerade von der Bezirksvertretung und Rat beschlossen Einzelhandels- und Zentrenkonzept gezeigt. In diesem war die Sparkasse am Standort noch aufgeführt.


„Wir gehen davon aus, dass die Schließungsentscheidung nicht mehr umkehrbar ist. Daher gilt es im Dialog mit der Sparkasse eine Lösung für Menschen zu finden, die auf den persönlichen Kontakt angewiesen sind. Die Einrichtung eines SB-Terminal halten wir für selbstverständlich“, so der CDU Fraktionsvorsitzende in der Bezirksvertretung Sebastian Geßmann.

Walsumer CDU-Fraktion fordert Einstellung sämtlicher Planungen/Genehmigungen hinsichtlich eines neuen Kraftwerks


Die Walsumer CDU-Fraktion hat in Ihrer Sitzung am Montag einstimmig gegen die Planungen hinsichtlich der Errichtung eines neuen Holzkraftwerks auf dem Logport VI Gelände in Walsum ausgesprochen. Bereits in der kommenden Sitzung der Bezirksvertretung am 6. September wird die CDU Walsum einen Antrag auf Einstellung sämtlicher Planungen/Genehmigungen hinsichtlich eines neuen Kraftwerks in Walsum stellen.

„Die bislang, leider ohne B-Plan stattfindende Entwicklung des Geländes der alten Papierfabrik zu einem weiteren Baustein des Logistikstandorts Duisburg bringt bereits in Ihrer bekannten Form unterschiedlich starke, z.T. grenzüberschreitende Umwelt-,Verkehrs- und Lärmbelastungen für Walsum mit sich. Eine weitere Verschärfung der Situation vor Ort durch die Errichtung eines Holzkraftwerks ist dringlichst zu vermeiden ist“, so der Fraktionsvorsitzende der CDU Walsum, Sebastian Geßmann.

„Auch wenn es sich bei der geplanten neuen Anlage um eine moderne CO2-neutrale Strom- und Wärmeerzeugung handeln soll, so besteht die CO2-Neutralität doch nur auf dem Papier. Was an anderer Stelle an CO2 eingespart wird, wird in Walsum wieder in die Umwelt freigesetzt. Das nützt den hier lebenden Menschen wenig“, so Geßmann weiter.

Zweifel an der Umweltverträglichkeit des in der Presse so genannten „Biomasse-Kraftwerks“ hat auch Marius Brinkmann, Energierechtsexperte der Walsumer CDU Fraktion: „Laut § 3 Biomasseverordnung, gilt Altholz mit Ausnahme von Industrierestholz nicht als Biomasse. Ein Biomasse Heizkraftwerk anzukündigen und darin u.a. Altholz verbrennen zu wollen, ist nicht Bio. Hier wird einfach nur das Wort Biomasse genutzt, um den Eindruck einer klimaneutralen Energiegewinnung zu schaffen“.

Welche Probleme die Verbrennung von Altholz mit sich bringt, zeigt eine vergleichbare Ansiedlung in der Stadt Neuwied in Rheinland-Pfalz. Hier klagen Anwohner seit Jahren über häufige Rauch- und Staubentwicklungen des benachbarten Altholzkraftwerks, welches nur halb so groß ist, wie das in Walsum geplante.

Generell bleibt die Frage, was man mit einem 20 Megawatt für Strom und 60 Megawatt für Fernwärme bereitstellendes Kraftwerk erreichen möchte?

Die CDU Walsum möchte an dieser Stelle auch daran erinnern, dass die Walsumer Politik der Ansiedlung des Steinkohlekraftwerks damals unter anderem nur wegen der modernen Kraft-Wärme-Kopplungs-Technologie zugestimmt hat, welche direkt in die Fernwärmetrasse eingespeist werden kann. Das neue Kraftwerk würde weniger als 10 Prozent des „großen Bruders“ nebenan zusätzlich erreichen.

„Auch die Verkehrssituation hinsichtlich der Anlieferung ist utopisch. 170.000 Tonnen Holz sollen jährlich über den Rhein angeliefert werden. Was machen denn die Holzlieferanten aus Oberhausen, Mülheim und den anderen umliegenden, nicht am Rhein liegenden Kreisen?“, fragt Geßmann kritisch, „Hier wird doch niemand erst einen Umweg zum Rheinhafen machen, um das Altholz CO2-sparend nach Walsum zu verschiffen“.

Bereits die Verkehrsbelastungen, welche durch die Ansiedlung von Logistik für die Walsumer entstehen werden, wurden von der Walsumer CDU-Fraktion immer wieder thematisiert. Nicht umsonst streiten wir seit Jahren für die Einrichtung einer Umgehungsstraße.

„Wir haben mit der Entwicklung von Logport bereits ein ambitioniertes Projekt in Walsum gestartet. Dieses Ziel, welches verbunden mit der Ansiedlung von Logistikunternehmen, auch von der Walsumer Politik unterstützt wird, sollte aus unserer Sicht weiterverfolgt werden. Das Fehlen eines B-Plans für das Logport Gelände darf jedoch nicht dazu führen, dass jetzt hier auch Tür und Tor für alle anderen Industrien jenseits der Logistik geöffnet werden“, formuliert Geßmann deutlich.“

Auch die noch immer ungeklärte Situation der Walsumer Hubbrücke zeigt, wie weit Ankündigungen (Neubau) und Realisierung (Stillstand) auseinanderliegen. Hier geht Vertrauen in Unternehmen und Verwaltung verloren“, so Geßmann abschließend.